In unserer Gesellschaft werden
Angsterkrankungen noch immer gern unter den Teppich gekehrt. Dabei
leiden viel mehr Deutsche an dieser psychischen Krankheit, als die
meisten denken, auch die Autorin Franziska Seyboldt. In diesem Buch
erzählt sie aus ihrem Leben mit der Angst.
Die Autorin erzählt mit wahnsinnig
viel Witz und Ironie. Ihr Schreibstil ist einfach und leicht lesbar,
aber sehr verbildlicht. So beschreibt sie die Angst als Person, die
sie auf ihren Wegen begleitet, mit ihr spricht und ihr Leben
buchstäblich beeinflusst. So kann man sich beim Lesen sehr gut in
sie und ihre Gefühle hinein versetzen. Gerade selbst Betroffene
werden sich in diesem Buch ganz oft wiederfinden, denn genauso ging
es mir. Ich konnte Franziska Seyboldts Gedanken und Gefühle so gut
nachvollziehen und mich in so einige Situationen hinein versetzten
und habe sie selbst schon so oder so ähnlich erlebt.
Natürlich kann man die Handlung des
Buches nicht bewerten, da es die Gedanken und Erlebnisse der Autorin
selbst sind. Aber man kann doch auf jeden Fall sagen, dass sie
dieses ernste Thema sehr anschaulich herüber gebracht hat. Gerade
ihr Plädoyer am Ende hat mich sehr bewegt. Man sollte dieses Thema,
sowie auch alle anderen Themen rund um psychische Erkrankungen eben
nicht weiter ignorieren. Man muss darüber sprechen oder schreiben.
In diesem Sinne hat Franziska Seyboldt allen Betroffenen eine Stimme
gegeben. Sie hat ein Tabuthema aufgedeckt, ohne auf die Tränendrüse
zu drücken oder Mitleid zu erheischen. Und genau das brauchen alle,
die jeden Tag mit diesen unterschätzten Krankheiten zu kämpfen
haben, nämlich ein offenes Ohr und Verständnis.
Und so kann ich dieses Buch, auch wenn
mir irgendetwas, was ich nicht benennen kann, gefehlt hat, nur allen
weiter empfehlen und ich sage, wirklich allen. Dieses Thema geht
nicht nur psychisch Kranke etwas an, sondern jeden. Die Welt braucht
noch viel mehr solcher Bücher. Danke Franziska für deine offenen
und ehrlichen Worte!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen